#ZusammenGehtMehr

    Minus statt Plus? - Beschäftigte vom Klinikum Hochrhein klatschen zurück

    ver.di ruft am Dienstag zum Protest am Klinikum Hochrhein auf
    10.03.2023
    Zusammen geht mehr
    © Matthias Klump
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    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft im Rahmen der Tarifrunde Bund und Kommunen am Dienstag, 14. März um 12.30h Beschäftigte vom Klinikum Hochrhein in Waldshut zu einer Protestkundgebung auf.

    Die Beschäftigten wollen damit in den laufenden Tarifverhandlungen ein deutliches Zeichen setzen. Das erste Angebot der Arbeitgeber lautete insgesamt fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen plus Einmalzahlungen. ver.di fordert dagegen 10,5 Prozent mehr Geld – und mindestens 500 Euro, damit Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen nicht trotz Lohnerhöhung Reallohnverluste haben. Azubis müssen angesichts der enormen Preissteigerungen mindestens 200 Euro mehr bekommen, verlangt ver.di. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll es für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Sonderregelung geben, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf bis zu 6% Lohn verzichten sollen.

    „Minus statt Plus für die Beschäftigten in Krankenhäusern? Das Angebot, das uns die Arbeitgeber von Bund und Kommunen Ende Februar gemacht haben, ist eine Frechheit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie beklatsch und bejubelt. Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können, wenn es einem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. Das ist respektlos“, stellt Ingo Busch, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Südbaden Schwarzwald, fest. Es könne nicht sein, dass auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde, was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe. Dafür sei eine politische Lösung notwendig.

    Das Ansinnen der Arbeitgeber, Löhne sogar noch kürzen zu wollen, sorge bei den Beschäftigten für viel Wut. Pflegekräfte, Therapeut*innen, Notfallsanitäter*innen, Reinigungskräfte und Laborassistent*innen und alle anderen dazugehörigen Berufsgruppen trügen dazu bei, dass das Gesundheitssystem funktioniert. „Sie sind systemrelevant. Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, macht Busch klar. Der öffentliche Dienst muss ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, sonst leide auch die Gesundheitsversorgung.

    Mit der Protestkundgebung machen die Klinikumsbeschäftigten vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst vom 27. bis 29. März Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen.