Nachdem letzte Woche in der Spitze über 2.000 Beschäftigte der Unikliniken an mehrtägigen Warnstreiks in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm teilgenommen hatten, wurden heute die Verhandlungen zu Entgelt und Lebensphasenorientierung in dritter Runde fortgesetzt. Zu Entlastung und Ausbildungsqualität fanden bereits acht weitere Runden statt.
Die Arbeitgeber haben heute ihr Entgelt-Angebot geringfügig beim ersten Auszahlungszeitpunkt und bei der Laufzeit verbessert. Regelungen zu Lebensphasentagen und zu Wahlmodellen lehnen sie weiter strikt ab. Stattdessen haben sie einen Fonds angeboten in Höhe von einmalig zehn Millionen Euro, der über die Laufzeit von zwei Jahren damit je Beschäftigten im Schnitt knapp 16 Euro pro Monat enthalten würde.
Jakob Becker, ver.di Verhandlungsführer: „Das Angebot der Arbeitgeber für das von uns geforderte Zukunftspaket stimmt beim Volumen bei weitem nicht und bei der Zusammensetzung überhaupt nicht: Ein Angebot zu Zeitregelungen fehlt ganz. Ein Sozialfonds für einmalige Zuwendungen für Miete, Nachhilfe für die Kinder oder Lebenslagencoaching im Gegenwert von im Schnitt 16 Euro pro Monat, und das sogar nur auf Antrag, sorgt für Frust anstatt einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Wie dramatisch muss der Fachkräftemangel noch werden, bis die Arbeitgeber verstehen, dass es um eine grundsätzliche Kehrtwende bei den Arbeitsbedingungen geht. Mehr freie Zeit zur individuellen Verfügung statt unfreiwilliger Teilzeit wäre ein Anreiz, der wirkt.“
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